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55 Jahre Gedenk- und Kriegsgräberstätte Karberg

29. 06. 2017

Öffentlicher Festakt am Karberg am 12. Juli 2017, 16:00 Uhr

Am 28. Juli 1962 wurde in einem feierlichen Akt die Kriegsgräberstätte auf dem Karberg am Haddebyer Noor eingeweiht. Es sollte die größte Totenfeier werden, die der damalige Kreis Schleswig jemals erlebte. Unter der Schirmherrschaft des ehemaligen Ministerpräsidenten Kai-Uwe von Hassel und im Beisein des damaligen Innenministers Helmut Lemke sowie des Bischofs zu Schleswig Reinhard Wester, wurde in einer Feierstunde der 1124 Opfer des Nationalsozialismus gedacht, die seither hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Ehrenformationen des Heeres, der Luftwaffe und der Marine , zahlreiche Ehrengästen und mehr als 1000 Bürgerinnen und Bürgern aus nah und fern hörten, wie Ministerpräsident Kai-Uwe von Hassel sagte, dass die Weihe der Ehrenstätte getragen werde von dem Dank an die Toten. Es sei ein Versöhnungszeichen, dass andere Nationen „ ihre Toten in unsere Hände geben das wir sie in unseren Gräbern bergen“.

Anlässlich des Volkstrauertages 2016 betonte Kapitän zur See Stephan Annighöfer (stellv. Kommandeur der Marineschule Mürwik) in seiner Ansprache auf dem Karberg: „Uns alle führt heute die Trauer zusammen, verbunden mit dem Bestreben, die Opfer vor dem Vergessen zu bewahren. Denn wenn niemand mehr an sie denkt, dann sind sie endgültig tot, dann kann ihr Schicksal keinem mehr etwas sagen. Und deshalb kommt diesem Tag gerade in der heutigen Zeit ein hoher Stellenwert zu. Ein Gedenken, dass dafür sensibilisiert bedrohliche Entwicklung oder die Verharmlosung von Gewalt rechtzeitig zu erkennen.“

Als sichtbarer Ausdruck dieses Gedankens sieht sich das Amt Haddeby seit 1962 in der selbstauferlegten Pflicht, die 1124 Gräber auf dem Karberg als Mahnmal des Friedens zu Pflegen und dauerhaft zu erhalten. Neben der jährlichen Unterhaltung von Gräbern, Wegen und Grünflächen wurden allein für die jüngsten Sanierungsmaßnahmen u.a. am Denkmal ca. 80.000 € investiert. Stand 1962, nur 17 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges noch die Versöhnung mit den ehemaligen Kriegsgegnern im Vordergrund, sind die eingesetzten Finanzmittel heute als wichtiger Beitrag zur Friedenserziehung und gelebter Erinnerungskultur der Nachkriegsgenerationen zu verstehen. Angesichts von zunehmendem Terror getragen von religiösem Fanatismus in der Welt, von Fremdenhass und Intoleranz auch bei uns, sind Gedenkstätten wie der Karberg unverzichtbar in unserer Gesellschaft.

Am Mittwoch, dem 12. Juli ab 16:00 Uhr wird unter Mitwirkung des Landtagspräsidenten Klaus Schlie, des Ministers a.D. und Landesvorsitzenden des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Dr. Ekkehard Klug, des Landrates des Kreises Schleswig-Flensburg und Kreisvorsitzenden des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Dr. Wolfgang Buschmann, Schülerinnen und Schülern der Dannewerk Gemeinschaftsschule, Soldatinnen und Soldaten des Taktischen Luftwaffen Geschwaders 51 „Immelmann“, Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren des Amtes Haddeby sowie weiterer Gäste, die Bedeutung des Karbergs als dauerhafte Gedenkstätte und Ort zeitgemäßer Friedenserziehung im Rahmen eines Festaktes gewürdigt. Die musikalische Begleitung der Festveranstaltung übernimmt das Marinemusikkorps Kiel unter der Leitung von Fregattenkapitän Friedrich Szepansky.

Für die Dauer der Veranstaltung wird die Bundesstraße 76 zwischen dem Kreisel bei der Team Tankstelle Busdorf und der Ortszufahrt Fahrdorf, Dorfstraße voll gesperrt. Die ausgeschilderte Umleitung erfolgt über Fahrdorf, Loopstedter Str. und Selk, Plettenberg, Kreisstraße, Brekendorfer Landstraße (K 1) zum Busdorfer Kreisel (B 77). Gäste der Veranstaltung sowie Besucher der Kirche, des Wikinger Museums Haithabu und des Restaurants Odin’s können bis Haddeby (Parkplatz) durchfahren. Von dort aus ist ein Shuttle-Bus eingesetzt, der die Veranstaltungsgäste zum Karberg befördert. Der Bus hält auch vor dem DRK-Pflegezentrum sowie dem Pahlhof in Fahrdorf.

Amtsvorsteher Frank Ameis und Landrat Dr. Wolfgang Buschmann laden alle Bürgerinnen und Bürger ein, an diesem Festakt teilzunehmen.

 

 

 

Bild zur Meldung: Karberg mit Parkplatz davor